Unsere Fahne

Wie der Frauenchor zu seiner Fahne kam

Von Margret Symann

Schon seit fast zehn Jahren bestand der Frauenchor, als wir ein Konzert in der Aula Rösrath mit dem Schwarzmeer Kosakenchor veranstalteten. Der MGV Concordia Forsbach nahm ebenso daran teil. Die Ausschmückung der Bühne lag in den bewährten Händen unserer Sängerinnen.

Am Abend des Konzerts standen wir unter der mehr als hundert Jahre alten Fahne der Concordia. Schlagartig fiel mir ein, dass mein Vater vor vielen Jahren auch unter dieser Fahne gestanden hat, um den MGV Concordia zu dirigieren.

Hoch erfreut vernahm ich in der folgenden Woche, dass eine Sängerin anlässlich eines Familienfests 200.- DM für die Anschaffung einer Fahne spendete. Das war ein Ansporn für mich, Spenden zu sammeln, damit wir eine Fahne für den Frauenchor anschaffen konnten. In der Zwischenzeit waren meine Vorstandskolleginnen nicht untätig: sie kümmerten sich um das Aussehen der Fahne sowie um die Firma, die sie anfertigen sollte. Das dauerte und machte zahlreiche Telefonate und Kontaktaufnahmen nötig.

Im Frühling 1999 schließlich war es so  weit, und die Fahne sollte geliefert werden genau in der Woche, in der der Frauenchor am Internationalen Chorfest in Verona teilnahm. Was lag näher, als dass wir die neue Fahne mitnehmen wollten. Wegen der Osterfeiertage  klappte das nicht und Enttäuschung zeigte sich auf den Gesichtern. Doch wir fanden eine Lösung. Die Fahnenfirma ist in Süddeutschland, der Weg nach Verona führt dort vorbei, auf dem nahegelegenen Rastplatz wollte ein Mitarbeiter das Prachtstück an uns übergeben.

Mit dem Busfahrer besprach ich morgens vor der Abfahrt nach Verona die Route und bekam den Schreck meines Lebens, als er mir sagte, dass er immer die Route durch die Schweiz fährt, wir aber sollten bei Nürnberg das wichtige Paket in Empfang nehmen! Es kostete uns viel Überredung und einige D-Mark, um den Plan durchführen zu können. Umso mehr freuten wir uns, als wir das Paket endlich in Händen hatten und es natürlich sofort auspackten. Ein Prunkstück! - Das kam uns gerade recht,  um es beim Chorfestival in Verona zu präsentieren. So wanderten wir stolz im Umzug durch die Straßen Veronas zur  Arena. Viele Menschen säumten den Weg und jubelten uns zu. „Woher kommt Ihr mit dieser schönen Fahne?, wurde immer wieder gefragt. Die Fahne als Kommunikationsmittel ist nicht zu unterschätzen! Auf den Fotos in der Arena mit mehr als 1000 Sängern ist der Frauenchor leicht zu identifizieren: die Sängerinnen bei der Fahne.


Unserer ersten Fahnenträgerin Helga Klemmstein (s. Foto) wurde das Prachtstück nicht zu schwer, und sie wollte es nicht mehr aus der Hand geben.